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Schmerzangst

Schmerzen werden vor allem dann unerträglich, wenn sie mit Gefühlen von Bedrohung, Ausgeliefertsein, Unsicherheit und Hilflosigkeit verbunden sind.

Entsprechende frühere Erfahrungen können sich so im körpereigenen System einspuren, dass Schmerz und Angst miteinander verknüpft sind.

 

Wohl-Weh und Warn-Weh

Wohl-Weh ist die Erfahrung von: es löst sich etwas, kommt in Bewegung, die Berührung ist intensiv und gleichzeitig willkommen. Ich kann in den Schmerz hineinatmen und Entspannung und Wohlgefühl folgen. Die meisten Menschen kennen das aus der Massage.

 Im Gegensatz zu Warn-Weh, welches anzeigt: gleich geht etwas kaputt, ich werde verletzt. In der Folge verspannen sich die Muskeln, ich halte den Atem an und beiße die Zähne zusammen. Der Körper reagiert auf diese Weise auf eine mögliche Gefahr.

 

Der Körper macht dicht

Wenn nun Schmerz und Angst miteinander verknüpft sind, kann passieren, dass auch wohlwollende therapeutische Berührungen vom Körpersystem als potenziell bedrohlich eingestuft werden. Der Körper macht dicht. 

 

Was es dann braucht

Kurz gesagt: Wieder Vertrauen finden. Langsame, achtsame therapeutische Berührung, die Sicherheit vermittelt.  Die Erfahrung, dass ich als Patient die Intensität der Empfindung, des Schmerzes selbst beeinflussen kann, indem ich Rückmeldung gebe und auch gehört werde. Ich also die Einwirkung von außen verändere, anstatt mich selbst innerlich anzupassen. Tiefe Atemzüge und innere Aufmerksamkeit für das, was im Körper passiert, unterstützen dabei, sich selbst wahrzunehmen und differenziert zu spüren ob eine Berührung ein Geschenk ist oder ein Angriff.

 

Wo die Angst ist, gehts lang

Angst ist ein wichtiger Schutz vor Verletzungen, es geht also nicht darum frei von Angst zu sein. In den Momenten in unserem Leben, in denen Heilung, Wachstum und Entwicklung möglich sind, gehört Angst dazu. Wir müssen Risiken eingehen, um etwas zu erreichen.